Initiative „Pro Leitstade“
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Positionspapier
Stand 03.02.2017
Die Initiative Pro Leitstade wendet sich gegen die geplante Schließung des Bahnhofs Leitstade auf der Erixx-Strecke Lüneburg-Dannenberg (Wendlandbahn). Wir fordern die Verantwortlichen auf, den Halt in Leitstade auch bei Einführung des 2-Stunden-Takts zu erhalten.
Dafür haben wir diese Argumente:
Hohe lokale Bedeutung
- Für die Bewohner der Dörfer Bahrendorf, Drethem, Glienitz, Sammatz, Schutschur, Tiesmesland, Tießau und Wietzetze gibt es teils kaum, teils keine anderen zumutbaren Möglichkeiten, mit dem ÖPNV zu ihren Arbeits- und Ausbildungsstätten, Ärzten u.a. ins nächstgelegene
Oberzentrum Lüneburg zu gelangen. Die (Schul-) Busse fahren nicht zu Zeiten und Zielen, die für Pendler und andere Fahrten in Frage kommen. Die Gegend wäre also vom ÖPNV abgeschnitten. - Der Bahnhof Leitstade ist für viele Bewohner der o.g. Ortsteile von Hitzacker und Neu Darchau per Fahrrad erreichbar. Fiele Leitstade weg, müssten viele Anwohner ins Auto steigen bzw. würden, wenn sie kein Auto zur Verfügung haben, nicht zur Bahn gelangen.
- Mindestens fünf Beherbungsbetriebe sind auf Leitstade angewiesen, da ihre Gäste tw. mit dem ÖPNV an- und abreisen. Damit stehen auch wirtschaftliche Interessen auf dem Spiel, die in der strukturschwachen Gegend kaum kompensiert werden können.
- Bislang haben 1.090 Bewohner der Gegend und ihre Gäste gegen die Schließung unterschrieben. Das verdeutlicht die große lokale Bedeutung von Leitstade. Die Unterschriften werden am Freitag, d. 3. Februar 2017 von Mitstreitenden der Initiative Pro Leitstade an
Samtgemeinde-Bürgermeister Jürgen Meyer übergeben.
Hohes Potenzial
- Für den Kurzzeit-Tourismus hat Leitstade ein hohes Potenzial. Der Bahnhof liegt einzigartig mitten im Wald. Wanderer, Spaziergänger und Pilzesammler im Waldgebiet der Göhrde fahren schon heute gern bis/ab Leitstade: Die Ein- und Ausstiegszahlen in Leitstade an Sonntagen sind
höher als die aller fünf anderen kleinen Haltepunkte der Wendlandbahn. - Weiteres Potenzial könnte genutzt werden: An Leitstade führt der Europäische Wanderweg E6 direkt vorbei. Mit den Wanderwegen und anderen Ausflugszielen wie dem Feuerlilienpfad in Govelin und mehreren Hügelgräbern könnte um Tagesgäste aus der Metrolpolregion Hamburg geworben werden. Einfache Maßnahmen wie eine Tafel mit Darstellung der Wanderwege, eine Pedelec-Station usw. könnten aus dem bisherigen Geheimtipp Leitstade ein gut erreichbares Tagesausflugsziel im HVV-Gesamtbereich machen. Damit würden die Nutzerzahlen von Leitstade noch weiter steigen.
Fehlende Daten
- Die Berechnung, die die beteiligten Gremien zur Annahme veranlasst hat, bei Einführung des 2-Stunden-Takts müssten mehrere Halte weggelassen werden, liegt nicht offen. Wir fordern die Veröffentlichung dieser Berechnung und der ihr zugrunde liegenden Annahmen, um sie nachvollziehen zu können.
- Es muss geprüft werden, ob auch andere Maßnahmen ausreichen würden, um die Reisedauervon Endstation zu Endstation so zu senken, dass im 2-Stunden-Takt gefahren werden kann. Dazu gehören z.B. die Erhöhung der Reisegeschwindigkeit und der Beschleunigung sowie dieSicherung oder Schließung von Übergängen.
- Die Grundlage und Erhebungsmethodik der aktuell kursierenden Nutzerzahlen von/nachLeitstade ist unklar. Zumindest nach Zahlen des Arbeitskreises Lüneburg-Dannenberg haben drei andere Stationen weniger Ein- und Ausstiege als Leitstade, sonntags sind es sogar fünfStationen. Diese Zahlen wurden 2015, nur wenige Monate nach der Ausweitung des HVV-Bereichs (Dezember 2014) über Göhrde hinaus erhoben; seit sich weiter herumgesprochen hat,dass Leitstade im HVV-Gesamtbereich liegt, dürfte die Frequentierung von Leitstade noch zugenommen haben.
Niedrigere Kosten
- In Leitstade sind ausreichend Parkplätze vorhanden. Anders als z.B. in Hitzacker und Göhrde müssten keine neuen Parkplätze gebaut werden.
Zukunftsorientiertes Handeln
- Der ÖPNV, auch der schienengebundene, wird in Zukunft immer mehr Bedeutung bekommen. Dagegen wird der motorisierte Individualverkehr in seiner heutigen Form zukünftig an relativer Bedeutung verlieren. Klimaschutzziele, mittel- bis langfristig stark steigende Ölpreise, der demographische Wandel und andere Faktoren erfordern ein Umdenken. Der politische Handlungsdruck zum Ausbau des ÖPNV wird in den nächsten Jahren massiv steigen. Regionalstrecken der Bahn werden schon heute wieder hochgefahren, der ÖPNV wird ausgebaut und komfortabler gestaltet. In dieser Zeit ist es anachronistisch und kontraproduktiv,einen oder mehrere Halte einer Regionalbahn zu streichen.
Diese Argumente bestärken uns in unserer Haltung, dass Leitstade Zukunft hat. Deshalb setzen wir uns für den Erhalt von Leitstade ein und fordern die beteiligten Gremien auf, sich unseren Argumenten zu öffnen.
Sie erreichen uns unter der e-Mail-Adresse proleitstade@posteo.de